Augsburgs aktuell höchste Baustelle startet – Sanierung des Südturms am Augsburger Dom

Augsburg, 16.03.2021 - Wer kennt ihn nicht, den Spruch von Majestix aus „Asterix und Obelix“ von Goscinny und Uderzo: „Möge uns der Himmel nicht auf den Kopf fallen“. Damit uns zumindest in Augsburg nichts auf den Kopf fällt, wird das nach der Basilika St. Ulrich und Afra und dem Perlachturm dritthöchste Gebäude in der historischen Altstadt von Augsburg erneut instandgesetzt. Nach der Restaurierung des Nordturms in den Jahren 2017/2018 beginnen nun am Augsburger Dom die anspruchsvollen Arbeiten am Südturm.  

AugsburgerDom_Sturmschaden_Dach
© StBAA

Erneuerung des 300 m2 großen Kupferdaches

Wind und Regen haben dem Turm aus dem Jahr 1065 (Aufstockung von 1487) heftig zugesetzt. Das Gebälk hat sich verschoben, das bestehende Blechdach zeigt witterungsbedingte Schäden und Löcher. Auf einem Baugerüst in luftiger Höhe von mehr als 60 Metern werden auf Denkmalpflege spezialisierte Handwerker den Turm deshalb sorgsam restaurieren. Konkret muss zum einen im Inneren die hölzerne Dachkonstruktion aus dem Jahr 1489 ausgebessert werden. Außerdem erneuern die Spezialisten das komplette Kupferdach aus dem Jahr 1791 mit knapp 300 Quadratmeter Fläche. Dafür verwendeten sie durch einen chemischen Prozess vorpatiniertes Kupfer, so dass beide Turmdächer nach Ende der Bauarbeiten die gleiche grüne Farbe haben. 

Beeindruckendes Gerüst mit 32 Etagen  

Zur Vorbereitung der Baumaßnahmen beginnt die Gerüstbaufirma am Donnerstag, 
den 18.03.2021 damit, das Gerüst aufzustellen. Ein Gerüst mit 32 Etagen ist nötig, um den 63 Meter hohen Turm einzurüsten. Im selben Atemzug wird am Domplatz 
ein Bauzaun errichtet, der den Durchgang südlich entlang des Augsburger Doms 
sperrt. Der Zugang zum Südportal des Gotteshauses ist dadurch nicht einge-
schränkt.  

Ursprungszustand bleibt unangetastet

Die Bauarbeiten werden voraussichtlich 20 Monate andauern. Involviert sind klas-
sische Handwerksbetriebe – ausgeführt werden denkmalgerechte Zimmerer- und 
Holzbauarbeiten sowie traditionelle Spengler- und Klempnerarbeiten. Die Spezia-
listen sorgen dafür, das Bauwerk wieder wetterfest zu machen, ohne dabei den 
Ursprungszustand zu verändern. Die Projektleitung liegt in den Händen des Staat-
lichen Bauamt Augsburg, die Statik / Tragwerksplanung beim Ingenieurbüro Kay-
ser + Böttges, Barthel & Maus aus München. Insgesamt werden für die Baumaß-
nahme Kosten von knapp einer Million Euro erwartet.   

Ab Dezember 2022 wieder freier Zugang 

Sind die Bauarbeiten, voraussichtlich im Dezember 2022, abgeschlossen, ver-
schwindet der Bauzaun und Fußgänger haben wieder ungehinderten Zugang zur 
Südseite des Doms. Denn dann kann uns der Himmel auch wirklich nicht mehr auf 
den Kopf fallen. Zumindest nicht am Dom in Augsburg.