Gesamtansicht der neuen Lärmschutzwand in Waltershofen
Gesamtansicht der neuen Lärmschutzwand in Waltershofen © StBAA

„Ökologischer Lärmschutz“ mit integrierter Photovoltaikanlage

Augsburg, 09.05.2023 - Erneuerbare Energien sind wichtiger denn je. Dessen ist sich auch der Freistaat Bayern bewusst und geht neue Wege mit seiner Initiative für ökologischen Lärmschutz. Das staatliche Bauamt Augsburg setzte das Pilotprojekt um. Die Lärmschutzwand konnte bereits am 2. Mai 2023 in Betrieb genommen werden. Zur offiziellen Eröffnung am 8. Mai 2023 gab sich auch Ministerpräsident Dr. Markus Söder die Ehre. Doch von Anfang an.

Für den Klimawandel gerüstet

Mit Beschluss vom 23. September 2020 rief der Bayerische Landtag eine Initiative für ökologischen Lärmschutz mit integrierter Photovoltaikanlage ins Leben. Das Pilotprojekt sollte nach damaligen Beschluss an einer stark belasteten Staatsstraße umgesetzt werden. Hierfür suchte das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr ein geeignetes Projekt.

Das Staatliche Bauamt Augsburg reichte als mögliches Projekt die Erneuerung der bestehenden Lärmschutzwand an der Staatsstraße 2045 bei Meitingen südlich des Ortsteils Waltershofen ein. Dabei sollte die bestehende Holzwand durch eine Schutzwand mit integrierten Photovoltaik-Modulen ersetzt werden. Letzten Endes konnte das Projekt des Staatlichen Bauamts punkten und erhielt den Zuschlag. Die Bauarbeiten begannen am 1. Februar 2023. 

In die Jahre gekommen

Um den Lärmschutz für die Anwohner zu gewährleisten, wurde beim damaligen Neubau der Entlastungsstraße Nord Meitingen für die Anlieger ein Lärmschutzwall mit aufgesetzter Lärmschutzwand aus Holz errichtet. Die Wand war knapp 220 m lang und 2,50 m hoch. Sie umfasste insgesamt eine Fläche von 550 m2. Diese war mittlerweile in die Jahre gekommen und marode. Somit beschloss das Staatliche Bauamt Augsburg, diese auszutauschen. Das Pilotprojekt „Ökologischer Lärmschutz“ bot sich dementsprechend an.

Ökologischer Lärmschutz

Der neue Lärmschutz wurde nach den aktuellen Lärmschutzrichtlinien dimensioniert. Die Wand hat eine Länge von knapp 250 m und eine Höhe 2,50m bis 3,60 m.  Insgesamt umfasst die Wandfläche ca. 1000 m2. Dabei wurden 356 Photovoltaik-Elemente verbaut. Dies entspricht knapp 800 m2 PV-Fläche. Ein Element erbringt eine Leistung von 0,340 kWp. Die geschätzte Netzeinspeisung liegt bei etwa 105.000 kWh pro Jahr. Das entspricht einem Jahresverbrauch von ca. 25 Haushalten mit je vier Personen. Dadurch werden fast 50.000 kg/Jahr CO2-Emissionen vermieden. Die Ausrichtung der Lärmschutzwand nach Süden garantiert eine optimale Nutzung der PV-Anlage.  Ministerpräsident Dr. Markus Söder bezeichnete die Lärmschutzwand als eine geniale Idee und ein Vorbild für weitere Projekte. Denn hier entsteht auf 700 Quadratmetern Fläche grüner Strom.

Projektbeteiligte

  • Bauausführung: Heim Infrastrukturbau GmbH
  • Elektroinstallation: Helmer GmbH
  • Lärmschutzelemente: Kohlhauer GmbH
  • Entwurfsplanung: IB Treiber Umweltconsulting
  • Ausführungsplanung: Heim Infrastrukturbau GmbH
  • Prüfung Statitk: Dipl.-Ing. Gerald Puhla
  • Netzanschluss: LEW Verteilnetz GmbH

Zahlen und Daten

  • Bauherr: Freistaat Bayern
  • Kosten: 1,0 Mio. € Gesamtkosten
  • Bauzeit: 1. Feb. - 2. Mai 2023
  • Inbetriebnahme PV: 2. Mai 2023

Technische Daten der PV-Anlage

  • Wandfläche gesamt: 1046m2
  • Länge Wand: 248 m
  • Rasterabstand der Pfosten: 4 m
  • Lärmschutzfelder:
  • 8 Felder mit  2,50 m  Höhe
  • 54 Felder mit 3,60 m  Höhe
  • Gesamtzahl PV-Module: 356 PV-Elemente
  • Leistung je PV-Element: 0,340 kWp
  • Leistung Gesamt: 121,04 kWp
  • Ertragsprognose: ca. 105.000 kWh/Jahr
  • CO2 - Einsparung: ca. 50.000 kg/Jahr

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